Die Fermentation ist eine uralte Methode, um Gemüse und andere Lebensmittel haltbar zu machen. Zusätzlich lässt du bei der Fermentation neue Geschmacksrichtungen und Aromen entstehen. Fermentieren erlebt gerade einen regelrechten Boom, da sich immer mehr Menschen gesünder ernähren wollen. In diesem Artikel stelle ich dir das wichtigste Zubehör zum Fermentieren vor. Außerdem erfährst du, welche optionale Ausrüstung es gibt.
Grundlegendes Zubehör zum Fermentieren
Grundsätzlich brauchst du drei essenzielle Dinge zum Fermentieren, ohne die es nicht geht. Als Erstes natürlich das Gemüse oder Lebensmittel, welches du fermentieren willst. Hier achte am besten drauf, dass du Lebensmittel in Bio Qualität holst oder zumindest kein gespritztes Gemüse nimmst.
Dann benötigen wir bei den meisten Rezepten noch Salz. Hier kannst du jedes Salz verwenden – es ist egal. Ich achte nur darauf ein Salz, ohne Zusätze zu nehmen, also ohne Rieselhilfen oder zugesetztes Jod.
Und das Wichtigste ist ein passendes Glas zum Fermentieren. Es gibt verschiedene Arten von Gläsern, die du zum Fermentieren nutzen kannst, unten stehend werde ich dir alle Arten einmal erläutern. Die Größe deines Glases bestimmst du je nachdem welches Lebensmittel du verwenden möchtest und wie viele Portionen es fassen soll.
Weckgläser
Weckgläser gehören für mich zum besten Zubehör zum Fermentieren dazu. Der große Vorteil bei Weckgläsern ist, dass sie das Gas, welches beim Fermentieren von Gemüse entsteht, durch die besondere Gummiabdichtung ablassen. Die Weckgläser kannst du in verschiedenen Größen kaufen. So kannst du auch kleine Portionen testen oder mit der Großproduktion von Sauerkraut oder Kombucha starten.
Die Gläser bestehen aus vier Komponenten, einmal das Glas selbst, der Glasdeckel, einen Gummiring aus Naturkautschuk und den Federklammern. Kleinere Deckel von anderen Weckgläsern kannst du auch super als Fermentiergewicht nutzen. Ich habe auch einen eigenen Artikel über Weckgläser geschrieben, wo ich diese noch mal genauer vorstelle und unter die Lupe nehme.
Twist-Off Gläser
Die Twist-Off Gläser sind auch bekannt unter dem Namen Schraubgläser. Möchtest du erstmals das Fermentieren ausprobieren? Dann plündere deinen Vorratsschrank und verwende ein bestehendes Schraubglas.
Das Fermentieren mit einem Twist-Off Glas ist aber nicht ganz so einfach und birgt einige Hürden, an die du denken musst. Twist-Off Gläser haben nicht, wie bei Weckgläsern einen Gummiring, bei dem das Gas entweichen kann, sondern hier musst du regelmäßig das entstehende Gas selbst ablassen. Ansonsten kann das Gas zu einer echten Gefahr werden und das Glas explodieren. Bestenfalls entsteht nur eine riesige Schweinerei oder es kommt zu Schnittverletzungen oder Schlimmeren.
Auch bei dem Deckel musst du beachten, dass beim Fermentieren Milchsäure entsteht. Diese kann den Deckel, der meistens aus Metall besteht, angreifen und dieser kann dann rosten. Natürlich möchtest du das nicht in deinem Essen haben. Hier gibt es aber einen ganz einfachen Trick. Lege einfach etwas Frischhaltefolie zwischen deinem Deckel und dem Ferment und die Säure kann dem Deckel nichts anhaben.
Auch zu diesen Gläsern habe ich dir einen Artikel geschrieben und die Vor- und Nachteile von Twist-Off Gläsern analysiert. Denn auch wenn sie, wie ich finde, nicht das richtige Zubehör zum Fermentieren sind, kannst du die Twist-Off Gläser perfekt zum Einkochen verwenden.
Bügelgläser
Auch Bügelgläser sind hervorragend zum Fermentieren deiner Lebensmitteln geeignet. Hier musst du nur eine ganz wichtige Sache beachten. Viele Bügelgläser werden mit Silikonringen geliefert. Das erkennst du meistens daran, dass die Silikonringe weiß sind.
Die Naturkautschukringe sind dagegen größtenteils rot, so wie du es schon von den Weckgläsern kennst. Die richtigen Gummiringe kannst du aber auch einfach nachkaufen, falls dein Glas die falschen Gummidichtungen haben sollte. Auch hier solltest du wie bei den Twist-Off-Gläser die Bügel regelmäßig öffnen, um das Gas entweichen zu lassen. Bei zu hohem Druck droht auch hier ein Malheur.
Bügelgläser zum Fermentieren kannst du zum Beispiel auch bei Ikea kaufen. Hier musst du darauf achten, dass diese immer den falschen Gummiring haben. Warum ich trotzdem kein großer Fan von Bügelgläsern bin, erkläre ich dir in meinem Artikel zu Bügelgläsern.
Fermentationsgefäße und Gärtöpfe
Gärtöpfe wirst du vor allem von der Fermentation von Sauerkraut kennen. Sie sind eine gute Alternative, wenn du vorhast, sehr viel Kraut auf einmal zu fermentieren. Es gibt sie in verschiedenen Größen von 1 Liter bis zu über 30 Liter. Sie bestehen aus einem Topf mit Wasserrinne und einem Deckel. Oftmals liefern die Hersteller auch Beschwerungsgewichte mit.
Die Töpfe bestehen größtenteils aus Ton, Keramik oder Steinzeug. Die Beschichtung ist immer glatt, damit nichts haften bleibt. Bei diesem Gartöpfen musst du immer darauf achten, dass in der Wasserrinne, genug Wasser enthalten ist, damit keine Keimbrücke entstehen kann. Achte am besten darauf, dass die Rinne nicht zu flach ist, damit du nicht ständig Wasser nachfüllen musst. Denn die Wasserrinne ist, gleichzusetzen wie bei den Weckgläsern, der Gummiring. Auch ist es wichtig, dass die Gewichte immer in der Flüssigkeit liegen und das Kraut ordentlich herunterdrücken, da sonst auch eine Keimbrücke entstehen kann.
Gartöpfe kennt man auch als Rumtopf. Es werden immer nacheinander verschiedene Früchte mit Zucker reingegeben und mit Rum übergossen. Damit kannst du unter anderem tolle Geschenke für Weihnachten selber machen. Ein genaues Rezept, wie du zu deinem selbst fermentierten Rumtopf kommst, habe ich dir schon geschrieben.
Optionales Zubehör zum Fermentieren
Natürlich reicht es, wenn du für den Anfang deiner Fermentier-Karriere erst mal nur das wichtigste Zubehör hast. Aber wie bei allem gibt es auch viel weiteres tolles Zubehör zum Fermentieren, welches dir dein Leben erleichtern kann:
- Beschwerungsgewichte: Sie sind meist aus Glas oder Keramik und sind genau dafür da, was der Name schon verspricht. Sie beschweren dein Fermentiergut. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass die Gewichte eine glatte Oberfläche haben, damit es keine Angriffsfläche für Bakterien gibt.
- Pressello: Ein Pressello hat quasi dieselbe Aufgabe wie ein Beschwerungsgewicht. Es ist überwiegend aus Kunststoff und hat an der Unterseite ein Gitter an dem, wie an einem Tisch, kleine Beine sind. Das Gitter wird auf dein zu fermentierendes Gemüse gelegt und die Beine pressen beim Verschließen des Glases dein Ferment nach unten. Ein Pressello gibt es mit verschiedenen Durchmessern.
- Stampfer: Mit dem Stampfer oder Krautstampfer kannst du dein Gemüse ganz fest ins Glas stampfen, damit keine Lufteinschlüsse entstehen. Wichtig ist der Stampfer bei der Herstellung von Sauerkraut.
- Hobel: Es gibt verschiedene Arten von Hobeln. Hier musst du selbst entscheiden, welche Art von Hobel für dich geeignet ist. Verschiedene Hobel haben auch unterschiedliche Einstellungen, um dein Gemüse zu hobeln. Sei es in Stiften, Raspeln oder verschiedenen Dicken an Scheiben. Ein Hobel kann dir viel Zeit beim Schneiden deines Gemüses sparen.
- Zange: Eine Zange benötigst du, um beispielsweise dein fertiges Sauerkraut sauber aus deinen Gärtopf zu entnehmen. Die Zange sollte auch immer nach der Benutzung gereinigt werden, damit sich auch hier keine ungewünschten Bakterien einschleichen. Am besten ist es, wenn deine Zange aus einem glatten Material wie Edelstahl besteht.
- Kulturen: Je nachdem, was du fermentieren willst, benötigst du Starterkulturen. Beispiele sind hier: Kombuchapilz, Wasserkefirknollen, Michkefirknollen, Essigmutter oder auch ein Sauerteigstarter. Das sind nur ein paar Beispiele, was es für Fermente und Starterkulturen gibt.
- Bücher: Ja, auch Bücher zählen als Zubehör zum Fermentieren. Denn woher sonst bekommen wir unserer Anregungen zum Fermentieren her. Am besten kannst du auch mal im Fundus deiner Eltern oder Großeltern schauen.
Fermentierset, der einfache Start zum Fermentieren
Wenn du es etwas einfacher haben willst, und das passende Zubehör für deine Fermentierung gleich haben willst, dann bietet sich ein fertiges Fermentierset an. Das gilt insbesondere, wenn du wie oben aufgezählt eine Starterkultur für dein Ferment benötigst.
In den Startersets befinden sich nämlich unter anderem die Kulturen, damit du gleich richtig anfangen kannst. Wenn du Kombucha herstellen willst, kann solch ein Set zum Beispiel aus dem Kombuchapilz, einem Glas, einem Abdecktuch, einem Gummi sowie einer passenden Teesorte und Zucker bestehen.
Fazit: Es gibt eine große Auswahl an Zubehör zum Fermentieren
Wie du siehst, gibt es eine ganze Menge an Zubehör, welches du zum Fermentieren nutzen kannst. Du musst dir also erst einmal überlegen, was du überhaupt fermentieren willst und dann das passende Zubehör heraussuchen. Ich nehme am liebsten Weckgläser, denn da habe ich alle Größen, die ich zum fermentieren benötige.
Zum Beispiel zum Fermentieren von Knoblauch brauche ich nur ein sehr kleines Glas, während sich 1 Liter für Sauerkraut eignen. Für Kombucha oder Wasserkefir sind die 3 Liter Rundrandgläser perfekt. Durch die Gummiringe kommen auch keine ungewünschten Bakterien ins Glas. Zeitgleich kann aber genug Luft aus dem Glas entweichen, um nicht zu explodieren.
Willst du dich lediglich am Fermentieren versuchen, plündere einfach deine Schränke und schaue, was du bereits hast. Investiere nicht zu viel Geld und starte einfach. Anschließend kannst du immer noch schauen, welches Zubehör du zum Fermentieren benötigst. Wenn du dir aber noch gar nicht sicher bist, was du gern fermentieren möchtest, dann ist ein Fermentierset vielleicht das Beste für dich.
Häufige Fragen rund um Zubehör zum Fermentieren
Was benötige ich als Grundausstattung zum Fermentieren?
Was für Arten von Gläsern zum Fermentieren gibt es?
Was ist ein Gärtopf?
Was gibt es sonst für Zubehör zum Fermentieren?
Was ist ein Fermentierset?
hallo Cindy, danke für deine Info, hat mir sehr gefallen. leider vermisse ich einen punkt und zwar betrifft es die fermentier geräte, welche überall angeboten werden. was hat es mit ihnen auf sich, werden sie wirklich benötigt und wenn ja wo, wie und warum. bin gespannt ob ich von dir höre und was du dazu zusagen hast. auf jeden fall fände ich es toll wenn du dieses thema in deinen Blog aufnehmen könntest, ist ja zeitgemäss. gruss silvio
Hallo Silvio,
danke für deinen Kommentar. Meinst du mit Fermentiergerät einen Smart Fermenter? Grundsätzlich brauchst du das nicht aber ich kann das gerne mal testen. Hatte damit bisher keine Berührungspunkte aber sieht spannend aus.
Viele Grüße
Cindy