Häufig lese ich in Foren und Blogs über das Einkochen im Backofen. Besonders beliebt sind Anleitungen und Rezepte. Um ehrlich zu sein, bin ich kein Fan vom Einkochen im Backofen. Vielmehr bin ich der Meinung, dass dieser Ansatz ein Risiko für die eigene Gesundheit ist. Natürlich kann ich verstehen, dass viele die Idee interessant finden. Immerhin muss man die Einmachgläser nur befüllen und in den Backofen stellen.
Gerade Anfänger, die keinen Einkochtopf oder Einkochautomat haben, interessieren sich für die Methode mit dem Backofen. Im Folgenden Beitrag zeige ich dir, weshalb das Einkochen im Backofen keine gute Idee ist und wie du stattdessen leckere und sichere Einkochergebnisse zauberst.
Wie funktioniert das Einkochen im Backofen eigentlich?
Auch für das Einkochen im Backofen benötigst du etwas Wasser. Am besten hierfür geeignet ist eine Fettpfanne oder eine Auflaufform. Außerdem solltest du ein Einweckglas verwenden, welches nur Wasser beinhaltet und genauso groß wie die anderen Gläser ist. Dieses Glas ist dein Referenzglas und zeigt dir, wie du dich verhalten musst.
Die Fettpfanne füllst du nun 3 cm mit Wasser auf. Auch hier gilt, dass du bei kalten Lebensmitteln im Einweckglas kaltes Wasser verwendest und bei heißen Lebensmittel auch heißes Wasser. Das ist wichtig, denn große Temperaturunterschiede können die Gläser schnell zum Springen bringen.
Jetzt gilt es, den Ofen auf 170 °C vorzuheizen – die Gläser müssen sich bereits im kalten Ofen befinden. Jetzt kommt das Referenzglas, welches mit Wasser gefüllt ist, ins Spiel. Sobald das Wasser im Referenzglas blubbert, musst du die Temperatur im Ofen auf 130 °C stellen. Jetzt startet auch die eigentliche Einkochzeit – hier findest du die richtigen Einkochzeiten für unterschiedliche Lebensmittel.
Stelle am besten einen Timer auf deinem Smartphone, um sicherzugehen, dass du dich an die korrekten Zeiten hältst. Sobald die Zeit abgelaufen ist, müssen die Gläser sofort aus den Backofen raus. Stelle die Gläser am besten auf ein Holzbrett, welches du mit einem Handtuch bedeckst. So gehst du sicher, dass die heißen Gläser keine Schäden auf deiner Arbeitsfläche verursachen. Jetzt müssen die Gläser noch abkühlen.
Zum Entnehmen der Gläser kannst du einen Kochhandschuh oder einen Glasheber verwenden. So stellst du sicher, dass du dich nicht verbrennst und das die Gläser verschlossen bleiben.
Wie sind meine Erfahrungen mit dem Einkochen im Backofen?
Um ehrlich zu sein, habe ich meine ersten Lebensmittel im Backofen eingekocht. Allerdings waren meine Ergebnisse nicht sonderlich gut. Zu Beginn habe ich ein Kürbis-Mango-Chutney eingemacht. Einige Gläser sind nach kurzer Zeit aufgegangen, andere haben einen Unterdruck gebildet.
Außerdem habe ich in verschiedenen Foren und Gruppen gesehen, dass die Ansätze zum Haltbarmachen mit dem Backofen stark variieren. So haben einige Mitglieder komplett auf das Wasser verzichtet und sehr schlechte Ergebnisse erzielt. Ich persönlich finde die Idee mit dem Referenzglas sinnvoll, um ein Gefühl für die Temperatur zu bekomme.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in Zukunft nicht mehr mit einem Backofen einkochen werde. Seitdem ich einen Einkochautomaten habe, sind die Einkochergebnisse besser – in meinen Einkochautomat Test zeige ich dir meine getesteten Modelle. Außerdem habe ich mich etwas ausführlicher mit der Materie befasst und will dir drei Gründe vorstellen, warum das Einkochen im Backofen keine gute Idee ist.
Trockene Hitze beim Einkochen im Backofen
Ich weiß, dass Einkochen von Lebensmitteln im Backofen hat seinen Charme. Backofen anmachen, Lebensmittel im Glas reinstellen, Zeit einstellen und warten. Doch so einfach ist die Geschichte leider nicht. Wenn du im Backofen einkochen willst, dann sei dir über die potenziellen Risiken im Klaren. Das erste Risiko ist die trockene Hitze, die im Gegensatz zur Hitze des Wasserbads nicht zuverlässig in die Einkochgläser eindringen kann.
Wenn du sicher einkochen möchtest, solltest du dich an zwei grundlegende Regeln halten. Einerseits halte dich an die Einkochzeiten. Andererseits musst du die richtige Temperatur erreichen, um das jeweilige Lebensmittel einzukochen. Da im Backofen allerdings eine trockene Hitze herrscht und die Hitzeverteilung nicht gleichmäßig ist, kannst du dir nicht sicher sein, ob deine Lebensmittel im Glas die korrekte Temperatur haben.
Reicht die Temperatur nicht bis ins Innere deiner Einkochgläser, können Bakterien, Sporen und Schimmel nicht richtig abgetötet werden. Im Ergebnis hast du Lebensmittel, die womöglich nicht lange halten oder gar nicht richtig haltbar sind.
Einkochen im Backofen kann Gläser zerspringen lassen
Der zweite Grund, warum Einkochen im Backofen aus meiner Sicht gefährlich ist, ist die hohe Verletzungsgefahr. Sei dir bewusst, dass du deine Gläser im Backofen stark strapazierst. Die hohe Außentemperatur kann dazu beitragen, dass deine Gläser springen – dies gilt auch beim Herausholen. Ich möchte wirklich nicht, dass du dich beim Einkochen verletzt, weil du etwas Falsches in einem Forum gelesen hast.
Außerdem kann es recht teuer werden, wenn die Glassplitter bei einem explodierenden Glas gegen deine Backofenscheibe kommen und dort einen Schaden verursachen.
Gefahr der Lebensmittelvergiftung durch unsicheres Einmachen
Mein letztes Argument, welches gegen das Einmachen im Backofen spricht, ist die Gefahr von Botulismus. Da du das Einkochgut im Backofen nicht sicher auf die benötigte Temperatur erhitzen kannst, können sogenannte Botulismus-Bakterien überleben. Botulismus tritt nur äußerst selten auf, denn die meisten Menschen erzielen beim Einkochen ausreichend gute Ergebnisse.
Allerdings steigt die Gefahr beim Einkochen im Backofen stark an. Wenn sich Botulismus-Bakterien in deinen Einkochgläsern vermehren und diese Nahrungsmittel isst, kannst du an einer Lebensmittelvergiftung erkranken. In vielen Fällen verläuft diese Vergiftung schwer und die Patienten sterben.
Natürlich ist das Risiko einer Lebensmittelvergiftung durch Botulismus sehr gering, doch die falschen Einkochmethoden können das Risiko stark erhöhen.
Sicher einkochen – die Alternative zum Backofen
Ehrlich, wenn du weder einen Einkochautomaten, noch einen Einkochtopf besitzt, dann musst du nicht zwangsläufig deinen Backofen verwenden. Ich möchte einfach nicht, dass du einen Fehler machst du im schlechtesten Fall gesundheitliche Probleme bekommst.
Verwende stattdessen einfach einen großen Kochtopf – die meisten Kochtopf Sets haben einen großen Kochtopf. Hiermit kannst du zu Beginn problemlos arbeiten. Je nachdem, welche Glasgröße du verwendest, solltest du im ersten Schritt deinen Kochtopf mit Wasser füllen und ein Glas probeweise einfach reinstellen. So erkennst du schnell, ob das Glas ausreichend mit Wasser bedeckt ist.
Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass 2/3 des Glases mit Wasser bedeckt sind. Bitte packe zudem ein altes Geschirrtuch auf den Boden deines Topfes. So vermeidest du, dass deine Gläser zerspringen. Falls du bereits ein Einlegerost hast, ist dieses allerdings die bessere Wahl. Meine Empfehlungen in Sachen Zubehör findest du hier.
Anschließend kannst du deine Gläser befüllen, ein Thermometer am Topf befestigen und das Wasser erhitzen. Achte bitte darauf, dass der Inhalt deiner Gläser ungefähr so heiß wie das Wasser ist. Willst du kalte Lebensmittel einkochen, dann stelle die befüllten Gläser gleich zu Beginn in den Topf. So gewinnen dein Einkochgut und das Wasser gleichmäßig an Temperatur. Anschließend solltest du noch darauf achten, dass die notwendige Temperatur recht konstant gehalten wird – hierfür brauchst du unbedingt das Thermometer.
Stelle am besten einen Timer auf deinem Smartphone und kontrolliere regelmäßig die Temperatur. Nach dem Ablauf der Zeit musst du die Gläser sofort aus dem Wasserbad holen. Am besten eignet sich hier ein Glasheber. Falls du noch keinen Glasheber hast, kannst auch eine Grill- oder Salatzange verwenden. Wie das Einkochen im Kochtopf funktioniert, kannst du hier lesen. Solltest du noch gar keine Berührungen mit dem Einkochen gehabt haben, dann wird doch einen Blick in meine große Einkochanleitung.