Du möchtest wissen, was in deinem Joghurt steckt und ihn ganz nach deinem Geschmack gestalten? Dann ist es an der Zeit, deinen eigenen Joghurt herzustellen. Hausgemachter Joghurt ist nicht nur lecker, sondern auch gesund, vielseitig und überraschend einfach zu machen.
Dieser Leitfaden führt dich durch den gesamten Prozess, vom Auswählen der richtigen Milch und Kulturen bis hin zur Fermentation und Lagerung deines selbst gemachten Joghurts. Du wirst überrascht sein, wie befriedigend es ist, dein eigenes fermentiertes Milchprodukt zu kreieren und die köstlichen Ergebnisse zu genießen. Lass uns also beginnen und deinen Küchentisch in ein Miniatur-Milchverarbeitungslabor verwandeln!
Diese Utensilien benötigst du zur Joghurtherstellung
Die Herstellung von Joghurt zu Hause erfordert nur ein paar grundlegende Küchenutensilien. Hier sind die wichtigsten:
- Topf: Du benötigst einen mittelgroßen Topf, um die Milch zu erhitzen. Ein Topf aus rostfreiem Stahl ist ideal, da er die Wärme gut verteilt und verhindert, dass die Milch am Boden anbrennt.
- Thermometer: Ein Küchenthermometer ist nützlich, um sicherzustellen, dass die Milch auf die richtige Temperatur erhitzt wird. Dies ist wichtig für die Aktivierung der Joghurtkulturen.
- Rührwerkzeug: Ein Holz- oder Silikonlöffel zum Umrühren der Milch während des Erhitzens und zum Einrühren der Joghurtkulturen.
- Gläser oder Behälter: Du benötigst Gläser oder Behälter mit Deckel, um den Joghurt während der Fermentation und Lagerung aufzubewahren. Stelle sicher, dass sie vor Gebrauch gründlich gereinigt und sterilisiert sind. Du kannst entscheiden, ob du lieber Twist-off Gläser oder Weck-Gläser nutzen möchtest.
- Wärmende Decke oder Handtuch: Während der Fermentation muss der Joghurt an einem warmen Ort aufbewahrt werden. Ein wärmendes Handtuch oder eine Decke kann helfen, die richtige Temperatur zu halten.
- Joghurtbereiter (optional): Ein Joghurtbereiter ist ein Gerät, das die Milch auf eine konstante Temperatur erwärmt und hält, was den Fermentationsprozess erleichtert. Zahlreiche Dörrautomaten bieten eine vergleichbare Funktion – hier findest du eine Auswahl in meinem Dörrautomaten Vergleich. Dies ist jedoch keine Notwendigkeit, du kannst auch ohne einen Joghurtbereiter erfolgreich Joghurt herstellen.
Zutaten zur Joghurtherstellung und die richtige Auswahl
Die Zutaten zur Joghurtherstellung sind eigentlich ganz einfach: Du benötigst nur Milch und Joghurtkulturen oder einen Becher Naturjoghurt. Doch die Auswahl der richtigen Zutaten kann einen großen Unterschied im Geschmack, der Textur und der Nährstoffzusammensetzung deines Joghurts ausmachen.
- Milch: Die Wahl der richtigen Milch ist entscheidend für das Endresultat. Du kannst jede Art von Milch verwenden, von Vollmilch hin zu fettarmer Milch. Jede Art wird einen leicht unterschiedlichen Geschmack und eine unterschiedliche Konsistenz ergeben. Vollmilch ergibt in der Regel einen reichhaltigeren und cremigeren Joghurt, während fettarme oder fettfreie Milch einen leichteren Joghurt ergibt. Für einen veganen Joghurt kannst du auch pflanzliche Milch wie Soja-, Mandel- oder Hafermilch verwenden.
- Joghurtkulturen oder Naturjoghurt: Die Joghurtkulturen sind die Bakterien, die die Milch fermentieren und in Joghurt verwandeln. Du kannst entweder spezielle Joghurtkulturen kaufen oder einen Becher handelsüblichen Naturjoghurts als Starterkultur verwenden. Wenn du einen handelsüblichen Joghurt als Starterkultur verwendest, stelle sicher, dass er „lebende Kulturen“ enthält. Die meisten Naturjoghurts sollten das tun, aber es ist immer eine gute Idee, das Etikett zu überprüfen.
- Zucker oder Süßstoffe (optional): Joghurt kann ohne Zusatz von Zucker oder Süßstoffen hergestellt werden. Wenn du jedoch einen süßeren Joghurt bevorzugst, kannst du Zucker, Honig, Agavensirup oder einen anderen Süßstoff deiner Wahl hinzufügen. Denke daran, dies nach der Fermentation zu tun, um den Prozess nicht zu stören.
- Aromen (optional): Du kannst auch Aromen wie Vanille, Kakaopulver oder Früchte hinzufügen, um deinem Joghurt Geschmack zu verleihen. Auch hier ist es am besten, diese nach der Fermentation hinzuzufügen.
Mit den richtigen Zutaten und einer sorgfältigen Auswahl kannst du einen Joghurt herstellen, der perfekt zu deinem Geschmack und deinem Ernährungsstil passt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Joghurtherstellung
Im Folgenden zeige ich dir, wie du deinen eigenen Joghurt einfach selbst machen kannst. Hierfür starten wir mit den Zutaten und gehen anschließend zur Anleitung über.
Zutaten:
- 1 Liter Milch (deine Wahl, ob Vollmilch, fettarme Milch, oder pflanzliche Milch)
- 2-3 Esslöffel Naturjoghurt mit lebenden Kulturen oder 1 Päckchen Joghurtkulturen (die genaue Menge kann je nach Marke variieren, also überprüfe die Verpackung)
Falls du deinen Joghurt süßen oder aromatisieren möchtest, kannst du nach der Fermentation folgende Zutaten hinzufügen:
- Zucker, Honig oder ein anderer Süßstoff nach Geschmack
- Vanilleextrakt, Kakaopulver, oder andere Aromen nach Geschmack
- Frische oder gefrorene Früchte
Vergiss nicht, dass du bei der Verwendung von Naturjoghurt als Starterkultur sicherstellen musst, dass er lebende Kulturen enthält. Der Joghurt sollte außerdem ohne Zusatzstoffe oder Aromen sein. Mit diesen Mengenangaben erhältst du etwa 1 Liter selbst gemachten Joghurt. Du kannst die Mengen natürlich anpassen, wenn du mehr oder weniger Joghurt herstellen möchtest.
Anleitung:
- Milch vorbereiten: Gieße die Milch in einen Topf und erhitze sie langsam auf mittlerer Hitze. Nun musst du sie auf etwa 85 –90 °C erhitzen – das ist der Punkt, kurz bevor sie zu kochen beginnt. Dieser Schritt ist wichtig, um eventuell vorhandene schädliche Bakterien abzutöten und die Milchproteine so zu verändern, dass sie einen dickeren Joghurt bilden. Rühre dabei regelmäßig um, um ein Anbrennen der Milch zu verhindern.
- Milch abkühlen lassen: Nachdem die Milch die richtige Temperatur erreicht hat, nimm den Topf vom Herd und lass die Milch auf etwa 43-46 °C abkühlen. Dies ist die optimale Temperatur für die Joghurtkulturen.
- Joghurtkulturen hinzufügen: Sobald die Milch auf die richtige Temperatur abgekühlt ist, kannst du die Joghurtkulturen hinzufügen. Wenn du einen Becher Naturjoghurt als Starterkultur verwendest, mische ihn in ein paar Esslöffel der abgekühlten Milch, bevor du ihn zu der restlichen Milch hinzufügst. Das stellt sicher, dass sich die Kulturen gleichmäßig verteilen.
- Fermentieren: Gieße die Mischung in saubere Gläser oder Behälter und decke sie ab. Stelle sie an einen warmen Ort, an dem sie für 6-12 Stunden ungestört bleiben kann. Die ideale Fermentationstemperatur liegt zwischen 40 und 46 °C. Einige Menschen stellen die Gläser in den Ofen mit eingeschaltetem Licht (nicht eingeschaltetem Heizelement!), in einen Joghurtbereiter oder einfach an einen warmen Ort in der Küche.
- Überprüfen und Kühlen: Nach 6 Stunden überprüfe den Joghurt, um zu sehen, ob er fertig ist. Er sollte eine puddingartige Konsistenz haben und leicht sauer riechen. Wenn er noch zu flüssig ist, lass ihn noch ein paar Stunden fermentieren. Sobald er fertig ist, stelle ihn in den Kühlschrank, wo er sich weiter verdickt und abkühlt.
- Genießen: Nach ein paar Stunden im Kühlschrank ist dein Joghurt bereit zum Genießen! Du kannst ihn pur essen oder mit Früchten, Honig, Müsli oder was immer du magst, servieren.
So kannst du deinen selbst gemachten Joghurt aromatisieren
Nachdem dein selbst gemachter Joghurt fermentiert und abgekühlt ist, kannst du beginnen, ihn nach deinem Geschmack zu aromatisieren. Hier sind einige Ideen, um deinen Joghurt zu verfeinern:
- Früchte: Frische oder gefrorene Früchte sind eine großartige Möglichkeit, um deinem Joghurt natürliche Süße und Geschmack zu verleihen. Du kannst die Früchte entweder klein schneiden und direkt in den Joghurt mischen oder sie pürieren und als Fruchtsoße verwenden.
- Süßstoffe: Wenn du deinen Joghurt süßer magst, kannst du einen Süßstoff deiner Wahl hinzufügen. Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft oder weißer/brauner Zucker sind alle gute Optionen. Du kannst auch natürliche Süßstoffe wie Stevia oder Erythrit verwenden, wenn du eine zuckerfreie Option bevorzugst.
- Gewürze und Aromen: Vanille oder Mandelaroma, Zimt, Kardamom oder Muskat sind schöne Zugaben, die deinem Joghurt eine interessante Geschmacksnote verleihen können. Du kannst auch Zitronen- oder Orangenschale verwenden, um eine frische Zitrusnote hinzuzufügen.
- Müsli oder Nüsse: Für einen zusätzlichen Crunch kannst du dein Lieblingsmüsli, Nüsse oder Samen zu deinem Joghurt hinzufügen. Granola, gehackte Mandeln, Walnüsse oder Chiasamen sind nur einige Beispiele.
- Schokolade oder Karamell: Für eine süßere Dessert-Option kannst du geschmolzene Schokolade, Kakaopulver oder Karamellsoße zu deinem Joghurt hinzufügen.
Beachte, dass es am besten ist, diese Aromen nach der Fermentation hinzuzufügen, da sie den Fermentationsprozess stören könnten. Das Beste an der Herstellung deines eigenen Joghurts ist, dass du ihn genau so aromatisieren kannst, wie du es magst. Sei also kreativ und experimentiere mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, um deinen perfekten Joghurt zu kreieren!
Lagerung und Haltbarkeit von selbst gemachtem Joghurt
Selbstgemachter Joghurt sollte immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nach der Fermentation und dem Abkühlen solltest du deinen Joghurt in einem luftdichten Behälter lagern. Glasbehälter sind besonders gut geeignet, da sie keine Aromen oder Gerüche aufnehmen.
Die Haltbarkeit von selbst gemachtem Joghurt kann variieren, aber im Allgemeinen ist er etwa 1–2 Wochen im Kühlschrank haltbar. Ein guter Indikator dafür, ob dein Joghurt noch gut ist, ist der Geruch: Wenn er stark säuerlich oder anders als gewöhnlich riecht, ist es wahrscheinlich besser, ihn wegzuwerfen. Eine offensichtliche Form von Schimmel ist auch ein eindeutiges Zeichen, dass der Joghurt nicht mehr verzehrt werden sollte.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass selbst gemachter Joghurt im Laufe der Zeit saurer wird. Das ist völlig normal und kein Anzeichen dafür, dass der Joghurt verdorben ist. Wenn du einen milder schmeckenden Joghurt bevorzugst, solltest du ihn eher früher als später verzehren.
Wenn du vorhast, einen Teil deines selbst gemachten Joghurts als Starterkultur für die nächste Charge zu verwenden, ist es am besten, diesen Teil zu reservieren und früh zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Kulturen noch aktiv sind. Es ist auch eine gute Idee, diesen „Starter“ getrennt von dem Joghurt aufzubewahren, den du essen möchtest, um eine Kontamination zu vermeiden. Alternativ hierzu kannst du auch immer wieder ein Fermentierset für Joghurt verwenden.
Mit der richtigen Lagerung kannst du sicherstellen, dass dein selbst gemachter Joghurt frisch bleibt und du ihn bis zum letzten Löffel genießen kannst!
Fazit
Die Herstellung von selbst gemachtem Joghurt bietet dir volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe und Geschmacksrichtungen. Es ist eine lohnende Tätigkeit, die dich in die faszinierende Welt der Fermentation einführt und dir dabei hilft, ein leckeres, nahrhaftes Produkt zu kreieren, das perfekt auf deinen Geschmack abgestimmt ist. Mit ein wenig Praxis und Kreativität wirst du bald in der Lage sein, deinen idealen Joghurt zu Hause zu kreieren.
Häufige Fragen zum selbst gemachten Joghurt
Welche Utensilien brauchst du für die Herstellung von selbst gemachten Joghurt?
Was ist der Unterschied zwischen Naturjoghurt als Starter und Joghurtkulturen?
Welche Milch eignet sich am besten für die Joghurtherstellung?
Wie lange ist mein selbst gemachter Joghurt haltbar?
Brauche ich einen Joghurtbereiter zur Herstellung von Joghurt?
Kann ich meinen eigenen Joghurt als neuen Starter verwenden?
Ich mache schon seit längerer Zeit Joghurt selbst. Wichtig zu erwähnen ist vielleicht noch, dass der Joghurt während dem Fermentieren nicht bewegt werden soll/darf.
Die Milch bekomme ich direkt von einem Bauern, also zuerst erhitzen, wie hier beschrieben.
Der Joghurt aus solcher Milch wird bei mir fester als der aus gekaufter sterilisierter Milch.