Fermentieren ist eine großartige Möglichkeit, um Lebensmittel länger haltbar zu machen und gleichzeitig deren Nährstoffgehalt zu erhöhen. Besonders wichtig ist hierbei jedoch die Wahl des richtigen Glases. Doch welche Gläser eignen sich am besten zum Fermentieren?
In diesem Artikel werde ich dir diese Frage und noch viele weitere beantworten. Ich werde dir sowohl die Vor- und Nachteile von verschiedenen Einmachgläsern vorstellen, sowie auf spezielle Fermentationsgefäße eingehen. Außerdem gebe ich dir Tipps, worauf du beim Kauf von Fermentationsgläsern achten solltest und wie du sicherstellt, dass dein Ferment ein voller Erfolg wird.
Welche Arten von Fermentationsgläsern und Fermentationsgefäßen gibt es?
Glas ist nicht gleich Glas. Vielmehr gibt es unterschiedliche Arten von Gläsern, welche mehr oder weniger gut zum Fermentieren geeignet sind. Folgende Gläser stelle ich dir im Folgenden im Detail vor:
- Twist-Off Gläser
- Weckgläser
- Stein- und Gärtöpfe
- Bügelgläser
Wie du siehst, gibt unterschiedliche Arten von Gläsern, die du zum Fermentieren nutzen kannst. Doch welches Glas ist denn jetzt das beste? Ich glaube, das beste Fermentationsglas wird es nicht geben. Aber ich helfe dir dabei, das für dich passende Modell zu finden. Hierzu stelle ich dir die Vor- und Nachteile zu jedem Glastyp vor und sage dir meine ehrliche Meinung dazu.
Twist-Off Gläser
Twist-Off Gläser sind die Gläser, die bestimmt jeder von euch zu Hause hat. Diese Gläser haben einen Schraubverschluss. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen. Der Deckel ist aus Metall und von innen sind sie mit Kunststoff beschichtet.
Twist-Off-Gläser sind besonders günstig in der Anschaffung und haben einen Schraubverschluss. Sie werden daher auch als Schraubgläser bezeichnet.
Auf den ersten Blick hört sich das super an. Ja, es sind auch tolle Gläser, aber meiner Meinung nach eher zum Einkochen als zum Fermentieren geeignet. Denn beim Fermentieren entsteht eine Säure. Durch den Druck im Glas gelangt regelmäßig auch etwas Säure nach Außen – diese greift dann den Deckel an. Dabei kann der Deckel rosten und der Rost in dein Fermentiergut gelangen – und wer will schon Rost im Essen.
Aber keine Sorge, wenn du trotzdem Twist-Off Gläser verwenden willst, gibt es einen Trick, der dir Abhilfe gegen Rost schaffen kann, Frischhaltefolie. Lege einfach ein Stück Frischhaltefolie auf dein Fermentiergut, bevor du das Glas verschließt. Die Folie wirkt wie eine Barriere zwischen Säure und Deckel. So kannst du das Twist-Off Glas zum Fermentieren verwenden.
Bitte beachte auch, dass du am Anfang des Fermentationsprozesses das Twist-Off Glas nicht vollständig zudrehst. Die entstehenden Gase müssen entweichen können, da sonst dein Glas explodieren kann. Also mache es zum Anfang gelegentlich kurz auf und drehe den Deckel nur leicht an. Dann kann nichts passieren.
Verschließe dein Twist-Off-Glas nicht vollständig. Die Gase müssen entweichen können. Durch einen zu hohen Druck im Inneren des Glases kann das Glas platzen.
Wie du siehst, bergen Twist-Off Gläser beim Fermentieren einige kleine Hürden. Durch die aufgezeigten Tipps kannst du diese aber leicht meistern. Ich mag Twist-Off Gläser, insbesondere für den Anfang. Fast jeder hat sie zu Hause und kann somit die ersten Schritte wagen.
Weckgläser
Weckgläser kommen von der deutschen Marke WECK und haben die bekannte Erdbeere als Logo. Sie sind für mich die besten Gläser, die es sowohl zum Einkochen als auch zum Fermentieren gibt.
Sie bestehen aus mehreren Einzelteilen. So gibt es einmal das Glas selbst, dieses gibt es in den verschiedensten Größen und Formen. Wenn du ein Weckglas mit Fermentiertem verschenken möchtest, dann mach es doch in einem wunderschönen Tulpenglas. Passend zu dem Glas kommt der Glasdeckel, und ein passender Gummiring. Dieser besteht aus Naturkautschuk. Und zum Schluss gehören noch zwei Federklammern zum Set.
Produkteigenschaften |
Perfekt für Marmelade, Soßen und Dips |
Schönes Glasdesign in Tulpenform |
Sehr stabiles Glas |
18 Gläser mit Klammern und Dichtungen |
Genormte Ersatzteile |
Wie du merkst, benötigst du immer ein Set aus Glas, Deckel, Gummiring und Federklammern. Und das ist auch meiner Meinung nach der einzige Nachteil der Weckgläser. Aber wenn du sie dir einmal angeschafft hast, hast du dein Leben lang Spaß an ihnen.
Bei den Weckgläsern kannst du wunderbar dein Fermentiergut bis zum Rand füllen. Wenn du ein Fermentiergewicht benötigst, kannst du den Deckel eines anderen Weckglases perfekt zweckentfremden. Lege hierfür einfach einen Glasdeckel mit einem geringeren Durchmesser als Gewicht auf dein Ferment. Durch das Beschweren sorgst du dafür, dass dein Ferment in der Flüssigkeit bleibt und nicht von Bakterien angegriffen werden kann. Dann kommt nur noch der Gummiring und der Deckel auf das Glas. Befestigt wird das Ganze mit zwei Federklammern.
Beachte, dass du lediglich zwei Klammern zum Befestigen des Deckels verwendest. So können die Gase entweichen, jedoch keine frische Luft an dein Fermentiergut gelangen.
Das ist einer der großen Vorteile der Weckgläser. Einfach einfüllen und vor sich hin fermentieren lassen. Du musst hier keine Angst haben, dass das Glas explodiert und zu viel Druck entsteht. Durch die Klammern kann der Druck gut entweichen.
Bügelgläser
Bügelgläser sind ähnlich aufgebaut wie die Weckgläser. Bei Bügelgläsern ist der Deckel fest mit dem Glas verbunden. Auch hier musst du einen Gummiring als Dichtung verwenden.
Die meisten Bügelgläser werden mit Silikonringen ausgeliefert. Diese eignen sich nicht zum Fermentieren.
Bei den meisten Bügelgläsern, die du kaufen kannst, sind die Gummiringe aus Silikon. Silikonringe sind allerdings völlig ungeeignet zum Fermentieren, aber auch zum Einkochen. Denn sie verschließen das Glas nie richtig und lassen selbst am Ende des Fermentationsvorgangs noch Luft in das Glas eindringen – hier sollte sich jedoch bereits der Unterdruck gebildet haben.
Achte also unbedingt darauf, dass der Gummiring aus Naturkautschuk besteht. Den richtigen Gummiring kannst du dir aber zur Not auch nachkaufen.
Auch kann es dir passieren, dass der Bügel etwas zu straff ist und dir zu viel Druck entsteht, der nicht entweichen kann. Hier machst du es am besten, wie bereits oben bei den Twist-Off Gläsern beschrieben, indem du das Glas vorsichtig am Anfang öffnest und Druck ablässt.
Gärtopf
Es ist zwar kein Glas im eigentlichen Sinne, aber ich finde, es hat hier trotzdem ein Platz verdient. Den Gärtopf werden viele von euch von der Herstellung von Sauerkraut kennen. Aber auch der Rumtopf ist gleich aufgebaut. Beide eignen sich perfekt für die wilde Fermentation.
Der Gärtopf besteht aus Steinzeug und wiegt daher auch schon etwas mehr. Der untere Teil des Topfes hat meist ein Fassungsvermögen von 5 bis 30 Liter. Am oberen Rand des Topfes ist eine Art Rinne. Diese Rinne wird später mit Wasser gefüllt und funktioniert ähnlich wie bei den Weckgläsern der Gummiring.
Das Wasser lässt Druck entweichen, aber keine unerwünschten Keime eindringen. Im Lieferumfang eines Gärtopfs findest du oftmals auch passende Fermentiergewichte. Diese verhindern, dass etwas von deinem Gemüse hoch schwimmen kann. Und natürlich gehört beim Ganzen noch ein Deckel darauf. Dieser besteht aus dem gleichen Material wie der Topf.
Gartöpfe sind aufgrund ihres großen Fassungsvermögens eher für große Mengen gedacht. Beispielsweise, wenn du für deine ganze Familie Sauerkraut herstellen willst. Diese Portion reicht oftmals das ganze Jahr.
Welches sind die besten Gläser zum Fermentieren?
Ich nutze am liebsten die klassischen Weckgläser zum Fermentieren. Hier überwiegen klar die Vorteile und einmal gekauft halten die Gläser fast für die Ewigkeit. Teilweise habe ich Gläser von Bekannten und der Familie bekommen und diese noch immer im Einsatz.
Sollten die Ergebnisse nicht mehr optimal sein, reicht es aus, wenn du neue Gummiringe besorgst und straffe Federklammern verwendest. Hast du noch keine Einkochgläser zu Hause, kannst du auch klassische Twist-Off-Gläser für den Start verwenden. Nimm einfach ein großes Modell, beispielsweise von Rotkohl aus dem Supermarkt.
Wie bereits geschrieben solltest du hier darauf achten, dass du das Glas nicht zu voll machst. Sonst sorgt die Säure dafür, dass der Metalldeckel rostet und du verunreinigst dein Essen. Zudem verdreckt der Deckel und Bakterien können eindringen. Außerdem hilft hier auch die Frischhaltefolie.
Willst du besonders große Portionen fermentieren, dann solltest du dir einen Gärtopf zulegen. In meinem Gärtopf Test zeige ich dir, welche Modelle hier besonders gut sind.
Fazit: Achte auf die richtigen Gläser zum Fermentieren
Wie du nun weißt, sind die Gläser von Weck meine persönlichen Favoriten. Immerhin gibt es diese in zahlreichen Größen und auch die Verarbeitung ist hier super. Für Anfänger sind die Gläser besonders gut geeignet. Zudem kannst du mit den Weck-Gläsern auch direkt einwecken.
Insgesamt zeigt sich, dass günstige Lösungen wie Twist-Off-Gläser nicht optimal zum Fermentieren geeignet sind. Hier musst du als Anfänger darauf achten, dass sich nicht viel Druck im Glas bildet. Gleiches gilt auch bei Bügelgläsern. Zusätzlich gibt es hier noch den Nachteil, dass die Gummiringe oftmals nicht zum Fermentieren ausgelegt sind. Sind die Ringe aus Silikon gefertigt, musst du dir neue aus Naturkautschuk kaufen.
Erfahrungsgemäß startest du dein erstes Ferment mit einem günstigen Glas. Macht dir das Fermentieren dann Spaß, solltest du direkt in ein Set investieren. Hier ist der Preis günstiger und du erhältst gleich mehrere Gläser. In meinem Artikel zum Fermentationszubehör zeige ich dir noch weitere nützliche Helfer zum Fermentieren.
Hast du Anmerkungen oder Tipps? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Eine Super -Anleitung/Information ! Danke !
Hallo,
vielen Dank für das Lob 😊
Viele Grüße
Cindy
Ein echter Experten – Kommentar!!!
Solche Leute braucht das Land, die Zukunft!
😁😁😁
Wie sieht es aus mit fermentations Töpfe aus Glas. Also die chinesische Art. weden diese auch so angewannt wie die der Gärtopf? Diese gibt es ja auch schon kleiner.
Danke schön mal für die Antwort