In den kalten Wintermonaten gibt es kaum eine bessere Beilage als leckeren Rotkohl. Anstatt ein bereits fertiges Glas Rotkohl mit industriellen Zusätzen zu kaufen, lege ich hier lieber selber Hand an. Mit dieser Anleitung zeige ich dir, wie du Rotkohl einkochen kannst.
Zwar ist die Zubereitung etwas aufwendiger, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch das Einkochen geht einfach von der Hand – wie das geht zeigen dir die folgenden 10 Schritte.
Zusammenfassung: Rotkohl einkochen in 10 einfachen Schritten
Schritt 1: Rotkohl schneiden und unter Zugabe von Salz durchkneten
Schritt 2: Äpfel und Zwiebeln schneiden
Schritt 3: Zwiebeln anbraten und Rotkohl stückweise reduzieren
Schritt 4: Rotwein, Rotweinessig und Orangensaft nach Wahl hinzugeben
Schritt 5: Gewürze hinzugeben und für eine Stunde köcheln
Schritt 6: Mit Konfitüre abschmecken
Schritt 7: Rotkraut in Gläser abfüllen und für 120 Minuten bei 100 °C einkochen
Schritt 8: Gläser aus dem Wasserbad nehmen und abkühlen lassen
Schritt 9: Eingekochtes Rotkraut auf Dichtigkeit prüfen
Schritt 10: Sicher lagern und nach Bedarf genießen
Die Zutaten für 1500 g Rotkohl
- 1000 g Rotkohl
- 2 Äpfel
- 1 große Zwiebel
- 2 Esslöffel Butterschmalz
- 300 ml frischer Orangensaft
- 150 ml Rotwein
- 50 ml Rotweinessig
- 1 Esslöffel Zucker
- 2 Teelöffel Salz
- 4 Nelken
- 5 Pfefferkörner
- 10 Wacholderbeeren
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Ceylon-Zimtstange
- 2 – 3 Esslöffel Preiselbeer-Konfitüre
Den Rotkohl richtig vorbereiten
Bevor du Rotkohl einkochen kannst, musst du diesen erstmal zur Verarbeitung vorbereiten. Hierfür müssen die äußeren Blätter des Rotkohl entfernt werden. Wenn du einen frischen Kohlkopf aus dem Garten hast, solltest du diesen auch gründlich reinigen, oftmals können sich Schnecken in den ersten Blättern befinden.
Nun teilen wir den Rotkohl in zwei Hälften und entfernen den Strunk. Jetzt muss der Rotkohl gehobelt oder geschnitten werden. Ich benutze hierfür einfach meine Küchenmaschine von Kenwood. Alternativ kannst du eine Reibe oder ein Messer verwenden, um den Rotkohl in kleine, essbare Bestandteile zu zerschneiden. Möchtest du den Rotkohl schneiden oder hobeln, kannst du den Strunk erstmal dranlassen. So lässt sich dieser leichter verarbeiten. Bitte achte allerdings darauf, dass du diesen nicht verarbeitest.
Nun kannst du die kleinen Rotkohlstücke in eine große Schüssel geben. Gebe das Salz mit in die Schüssel und knete den Rotkohl kräftig durch. Nach einer Weile wird der Kohl ganz weich und beginnt Flüssigkeit zu verlieren. Sobald alles gut geknetet ist, sind wir bereits fertig mit der Vorbereitung des Rotkohls.
Rotkohl langsam reduzieren und richtig würzen
Jetzt heißt es Zwiebeln und Äpfel schälen sowie das Kerngehäuse entfernen. Anschließend alles würfeln und in Butterschmalz in einem Topf erhitzen. Sobald die Zwiebeln glasig angeschwitzt sind, musst du etwas Zucker dazu geben und alles karamellisieren lassen.
Jetzt ist es wichtig, dass du den Rotkohl stufenweise in den Topf gibst. Dieser verliert recht schnell Wasser und somit auch Volumen. Dieser Vorgang wird auch als reduzieren bezeichnet. Warte einfach bis kein neues Wasser mehr austritt, bevor du noch mehr Rotkohl hinzugibst. Erst wenn der gesamte Rotkohl vorbereitet ist, gibst du die Apfelwürfel hinzu und hebst diese unter.
Abschließend kommt noch etwas Rotwein und Rotweinessig zum Ablöschen in den Topf. Jetzt muss der Rotkohl im Topf einkochen – hier reichen wenige Minuten. Anschließend empfehle ich dir noch einen Schluck frischen Orangensaft hinzuzugeben, um eine leckere Säure zu erzeugen.
Rotkohl kochen und abschmecken
Jetzt muss der Rotkohl noch eine Stunde auf niedriger Temperatur köcheln. Allerdings müssen wir vorher noch die Gewürze hinzufügen. Ich persönlich nutze hierfür immer ein Gewürzsieb von WMF, welches ich in den kochenden Rotkohl gebe. So habe ich später die Gewürze nicht direkt im Essen.
Jetzt starten wir das Köcheln auf niedriger Kochstufe. Auf einem Induktionskochfeld verwende ich die Kochstufe 3. Bitte achte unbedingt darauf, dass der Rotkohl nicht zu lange kocht. Immerhin wird der Rotkohl beim Einkochen erneut erhitzt.
Nach der Stunde muss lediglich das Gewürzsieb entfernt werden. Sei beim Entnehmen vorsichtig, um nicht versehentlich das Sieb zu öffnen. Nun kannst du den Rotkohl einfach mit der Preiselbeeren-Konfitüre abschmecken.
Gewürze richtig verwenden
Verwende bei Gewürzen stets ein Gewürzsieb oder einen Teebeutel, den du mit Bindfaden schließt. So kannst du später einfach die Gewürze entfernen ohne ungewollte Reste in deinem Gericht zu haben.
Ich selbst verwende immer 2, maximal 3 Esslöffel Konfitüre. Meine Oma hat damals bei Rotkohl immer Johannisbeergelee verwendet. Die beste Zutat ist am Ende die, die dir am besten schmeckt.
Rotkohl einkochen – so funktioniert es
Nun kommen wir zum eigentlichen Einkochen. Ich koche meinen Rotkohl immer in Weckgläsern ein. Hierfür verwende ich Einkochgläser mit 500 oder 750 ml. Fülle das fertige Rotkraut einfach in die Gläser und achte darauf, dass du die Ränder nicht dreckig machst. Am besten verwendest du hierfür einen Einkochtrichter. Lasse zwischen Deckel und Rotkohl rund 2 cm Luft. Außerdem sollte der Rotkohl mit Sud bedeckt sein.
Da deine abgefüllten Gläser schon heiß sind, kannst du diese auch in das kochende Wasser stellen. Nun lässt du alles für 120 Minuten bei 100 °C einkochen. Am besten nimmst du hierfür einen Einkochautomaten oder einen passenden Einkochtopf.
Du kannst Rotkohl natürlich auch im Pressure Canner einkochen. Esst ihr einen Großteil des Rotkohls und du kochst am Ende nur 3 bis 4 Gläser ein, dann nutze hierfür am besten einen Schnellkochtopf. Wie das Einkochen im Schnellkochtopf funktioniert, zeige ich dir in einem separaten Beitrag.
Achte auch darauf, dass die Gläser mindestens zu zwei Dritteln im Wasser stehen. Die Einkochzeit von 120 Minuten beginnt erst, sobald das Wasser die 100 °C erreicht hat.
Nach dem Rotkohl einkochen folgt die Lagerung
Nach den 120 Minuten müssen die Gläser aus dem heißen Wasser entnommen werden. Bevor die Gläser aus dem Wasser genommen werden am besten ein Brett mit einem Handtuch bedecken. Nun mit dem Glasheber die Gläser aus dem Wasserbad nehmen und auf dem Brett platzieren.
Nach einem Tag können dann die Federklammern gelöst werden. Hebe das Glas nun einfach am Deckel an, um zu testen, ob sich ein Unterdruck gebildet hat. Nun musst du das eingekochte Rotkohl noch entsprechend lagern und kannst es jederzeit verwenden.
Ich hoffe, dass dir mein Rezept für leckeres Rotkraut gefällt. Wenn du fragen hast oder weitere Empfehlungen hast, lass mir gerne einen Kommentar dar.
Hallo 😊,
Danke für das Rezept! Ich habe heute zum ersten Mal Blaukraut eingekocht im Einkochautomat. Und jetzt hab ich eine Frage. Ich habe zwei Lagen Gläser im Automat gehabt, und die obersten Gläser bis 3/4 mit Wasser bedeckt. Nach Ende der Einkochzeit (120 min zusätzlich Aufwärmzeit) war aber extrem viel Wasser weg, also verdampft im Laufe der 2 Std. Einkochzeit. Die oberen Gläser waren gar nicht mehr im Wasser! Hilfe, ich habe heute zum ersten Mal mit dem Einkochautomat gearbeitet und jetzt bin ich total verunsichert.
Passt das eh so oder ist da was falsch gelaufen?
Wäre sehr dankbar für eine Rückmeldung 😊, Baba, Liesa aus 🇦🇹
Hallo Liesa,
das sollte nicht passieren. Welchen Einkochautomaten hast du verwendet? Durch das Kochen entsteht Dampf, der allerdings nur in geringen Mengen entweichen sollte. Den Fall hatte ich ehrlicherweise noch gar nicht.
Dein Einkochgut benötigt die Hitze des Wasserbads. Daher würde ich die Gläser erneut einkochen und notfalls Wasser mit dem Wasserkocher zum Kochen bringen und hinzugeben.
Viele Grüße
Cindy