Du bist ein Fan von getrockneten Lebensmitteln, findest dieser aber zu teuer? Vielleicht solltest du dich mal mit dem Dörren beschäftigen? Neben dem Einkochen ist das Dörren eine perfekte Möglichkeit, um Lebensmittel langfristig haltbar zu machen. Dabei endet die Rezeptvielfalt natürlich nicht bei der klassischen Dörrpflaume.
In diesem Beitrag zeige ich dir, was das Dörren eigentlich ist und wie es funktioniert. Außerdem erfährst du, warum du dir einen Dörrautomat zulegen solltest. Lass uns also gemeinsam loslegen.
Was ist eigentlich Dörren?
Sind wir ehrlich, gedörrte oder luftgetrocknete Lebensmittel klingen nicht besonders lecker. Wer allerdings mal getrocknete Apfelringe, Beeren oder auch selbstgemachtes Trockenfleisch probiert hat, dürfte seine Meinung recht schnell ändern.
Das Dörren ist eine Art, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dabei wird den Lebensmitteln durch warme Luft Feuchtigkeit entzogen. Allerdings reden wir hier nicht von 150 °C im Ofen, sondern von einem schonenden und langsamen Vorgang bei Temperaturen zwischen 35 und 70 °C. Das hier entstehende Dörrgut ist sehr lange haltbar und somit perfekt, um die Naschvorräte aufzufüllen.
Während wir beim Einkochen ein Vakuum erzeugen und die Luft aus den Weckgläsern ausschließen, verdrängen wir beim Dörren das Wasser aus den Lebensmitteln. Kein Wasser bedeutet, dass es für Bakterien und andere Mikroorganismen keinen Lebensraum zum Vermehren gibt.
Vorteile vom Dörren
- Einfacher Vorgang
- Mit Dörrautomaten sehr gute Ergebnisse
- Guter und intensiver Geschmack
- Einfache Aufbewahrung
- Trockenobst günstiger als im Supermarkt
Nachteile vom Dörren
- Ohne Dörrautomat recht teuer
- Eingekochte Lebensmittel sind länger haltbar
Und eines kann ich dir bereits jetzt versprechen: Dörren ist super einfach! Du musst praktischerweise auch nicht sonderlich begabt sein und viele Handgriffe beherrschen, um Lebensmittel zu trocknen. In der folgenden Anleitung zum Dörren zeige ich dir, wie du mit Geduld und dem richtigen Vorgehen perfekte Snacks kreierst.
Wie funktioniert dörren eigentlich?
Du liebst Fruchtleder, Trockenfrüchte, Gemüsechips oder Trockenfleisch, weißt aber nicht, wie du diese Leckereien selbst herstellst? Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach, denn du kannst deine Lebensmittel einfach selbst trocknen. Hierfür gibt es drei gängige Methode, welche ich dir kurz vorstellen möchte.
Lufttrocknen – Der Klassiker zum Haltbarmachen
Wer kennt es nicht: nach einem herbstlichen Spaziergang im Wald hat man einige Pilze gefunden. Ist die Pilzsuche sehr erfolgreich gewesen, lassen sich diese nicht alle auf einmal verarbeiten. Das Aufbewahren im Kühlschrank ist hier keine sonderlich gute Idee, denn nach wenigen Tagen sind die Pilze von Maden zerfressen.
Die Alternative ist das Trocknen der Pilze. Anschließend lassen sich die getrockneten Pilze perfekt für eine Sauce verwenden. Und das Lufttrocknen, ist bereits die wohl älteste Methode, um Lebensmittel zu konservieren. Hierfür brauchst du auch wirklich keine weiteren Geräte. Es reicht warme Luft sowie einen dunklen und trockenen Raum. Bitte achte auf folgende Umgebungseigenschaften:
- Niedrige Luftfeuchtigkeit
- Gute Luftzirkulation
- Staubfreie und saubere Umgebung
Doch neben dem passenden Raum brauchst du vor allen Dingen Geduld. Bis deine Lebensmittel getrocknet sind, können mehrere Tage vergehen. Zudem kann ich dir nur empfehlen, dass du deine Lebensmittel regelmäßig kontrollierst, denn beim Lufttrocknen gibt es eine hohe Gefahr, dass deine Lebensmittel anfangen zu schimmeln.
Meine Mutter trocknet oftmals Pilze und anderes Gemüse. Hierfür nutzt sie ein Backblech und platziert dieses neben dem Kamin. Im Sommer stellt sie das Blech auch in die offene Sonne und wartet einige Tage. Anschließend sind die Lebensmittel sehr lange haltbar.
Lebensmittel im Backofen trocknen
Eine zweite Methode, um Lebensmittel zu trocknen, ist das Dörren im Backofen. Einen Backofen hat fast jeder Mensch zu Hause. Du brauchst lediglich etwas Geduld, um gute Ergebnisse zu erzielen. Vor allen Dingen musst du darauf achten, dass die Lebensmittel einer guten und gleichmäßigen Luftzirkulation ausgesetzt sind.
In der Praxis musst du dafür sorgen, dass dein Backofen leicht geöffnet ist. Ansonsten kann die feuchte Luft nicht entweichen und deine Dörrergebnisse werden nicht gut. Ein Problem sind hier oftmals moderne Backöfen, die nicht mit einer geöffneten Tür funktionieren. Außerdem heizt du in diesem Fall für die Raumtemperatur – der Energieverbrauch deines Backofens steigt stark an.
Auch die Einstellmöglichkeiten vieler Backöfen sind nicht ausreichend, um die niedrige, schonende Temperatur für das Dörren zu erreichen. Sollte dein Backofen dies können, dann steht dem Dörren nichts mehr im Wege. Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass ich noch nie im Backofen gedörrt habe. Die Selbstausschaltung der Heizfunktion bei geöffneter Backofentür hat mich immer davon abgehalten.
Dörren mit dem Dörrautomat
Am einfachsten und sichersten dörrst du deine Lebensmittel mit einem Dörrautomat. Diese kleinen und teils günstigen Geräte sind extra dafür ausgelegt, Lebensmittel im niedrigen Temperaturbereich zu trocken.
Dabei produziert ein Dörrautomat einen warmen Luftstrom, der deinen Zutaten langsam Feuchtigkeit entzieht. Außerdem kannst du einfach die Zeit einstellen und so die perfekten Ergebnisse erzielen. Allerdings hat ein Dörrautomat gegenüber dem Lufttrocknen einen entscheidenden Nachteil: Die anfallenden Stromkosten.
Vergleichen wir allerdings das Dörren im Dörrautomat mit dem Dörren im Backofen, dann zeigt sich, dass der Dörrautomat um ein vielfaches sparsamer ist. Legst du also Wert auf eine gute Energieeffizienz, dann solltest du dich mit dem Kauf eines Dörrautomaten auseinandersetzen. In meinem Dörrautomat Test zeige ich dir die besten Modelle am Markt.
„Ein durchschnittlicher Dörrautomat mit 400 Watt Leistungsaufnahme verbraucht in 10 Stunden etwa 4.000 Watt. Dies entspricht bei einem Strompreis von 0,40 Euro pro Kilowattstunde 1,60 Euro. Ein Backofen kommt hier auf Betriebskosten von etwa 9,00 Euro.“
Diese Vorteile bietet das Dörren
Dörren ist eine tolle Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Außerdem gehört dörren zu den ältesten Arten der Konservierung. Das tolle ist, dass getrocknete Lebensmittel nicht unbedingt langweilig sind.
Gedörrte Lebensmittel überzeugen mit einer geringen Kaloriendichte
Wer gesund leben möchte, sollte unbedingt einen Blick auf gedörrte Lebensmittel werfen. Diese weisen eine geringere Kaloriendichte auf und sind somit ein wahrer Geheimtipp für den Alltag. Außerdem kannst du selbst entscheiden, welche Zutaten du an deine Lebensmittel gibst. Somit gehören Geschmacksverstärker und unaussprechbare Zusätze bei deinen Snacks zur Vergangenheit.
Besonders leckere Snacks, die auf jeder Party einen guten Eindruck hinterlassen sind Chips aus:
- Grünkohl
- Sellerie
- Karotten
- Zucchini
- Süßkartoffeln
Allerdings sind das nur meine persönlichen Tipps. Probiere dich einfach aus, denn deiner Vorstellungskraft sind keinerlei Grenzen gesetzt. Bedenke auch immer, dass du beim Dörren schonend vorgehst. Du entziehst den Lebensmitteln nur ihre Feuchtigkeit, die Aromen und Vitamine bleiben erhalten. Auf diese Art und Weise werden getrocknete Lebensmittel zu echten Geschmacksexplosionen.
Mein Tipp
Lege Chips und Snacks, die bereits ihre besten Tage hinter sich haben, nochmal in den Dörrautomat. Meistens ist die Luftfeuchtigkeit daran schuld und die Snacks werden wieder knackig und lecker. Deine offene Packung Kartoffelchips wird so wieder besonders knusprig, versprochen.
Günstiger als im Supermarkt
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Trockenobst liebe! Allerdings sind die kleinen Snacks im Supermarkt wirklich teuer. So kosten etwa 100 g getrocknete Mangos rund 3,69 Euro im Supermarkt. Auf das Kilo gerechnet entstehen Kosten von 36,90 Euro. Auch Apfelringe schlagen mit rund 23 Euro zu Buche.
Wenn du einen eigenen Dörrautomat besitzt, dann gelingt dir die Herstellung der gleichen Lebensmittel zu einem Bruchteil des Preises. Noch günstiger wird das Ganze, wenn du einen eigenen Garten besitzt und dein Gemüse und Obst selbst erntest.
Erfahrungsgemäß brauchst du maximal 10 Stunden, um eine Charge an Dörrgut fertigzustellen. Bei Stromkosten von 0,30 Euro pro Kilowattstunde entspricht dies rund 1,20 Euro bei einem Dörrautomaten mit 400 Watt Leistung. Jetzt kannst du selbst rechnen, wie viele Lebensmittel du für die Differenz kaufen kannst. Eins verspreche ich dir, es lohnt sich!
Leichte Aufbewahrung von gedörrten Lebensmitteln
Getrocknete Lebensmittel sind wirklich lange haltbar. Insbesondere im direkten Vergleich mit frischen Produkten können diese überzeugen. Außerdem sorgt das Trocknen dafür, dass die Lebensmittel einen Großteil ihres Gewichts und Volumens verlieren. Somit lassen sich getrocknete Lebensmittel viel einfacherer aufbewahren.
In der Theorie sind getrocknete Lebensmittel bis zu 2 Jahre haltbar. In der Realität muss ich allerdings alle paar Wochen neue Lebensmittel dörren, da wir diese gerne als Ersatz für Süßigkeit verwenden. Außerdem kannst du die leichten Snacks auch immer gut mit zu Arbeit nehmen. Wenn du etwa viel Sport machst du Wert auf eiweißhaltige Snacks legst, dann ist Beef Jerky oder Chicken Jerky wohl die beste Möglichkeit, um viel Protein zu konsumieren.
Dein Gedörrtes richtig lagern – so funktioniert es
Deine ersten Lebensmittel sind gedörrt und die nächsten Snacks stehen schon zum Trocknen bereit? Dann geht es jetzt an die richtige Aufbewahrung! Ich verwende hierfür immer Einmachgläser. Optisch gefallen mir hier die Bügelgläser einfach am besten. Dank der Gummidichtung sind deine Snacks keiner Feuchtigkeit ausgesetzt und bleiben lange haltbar. Doch auch die Produkte von Tupperware oder die Aufbewahrungsdosen von Emsa, die meine Favoriten sind, sind perfekt für die Aufbewahrung von getrockneten Lebensmitteln geeignet.
Lebensmittel, die wir gerade verbrauchen, bewahren wir immer in unserem Apothekerschrank auf. Allerdings solltest du immer darauf achten, dass die Lebensmittel nicht in einem zu feuchten Raum stehen. Grundsätzlich ist die Küche ungeeignet, da diese viel Luftfeuchtigkeit produziert. Für Snacks, die kurzfristig verbraucht werden, spielt das aber keine Rolle.
Zur langfristigen Aufbewahrung eignet sich eine Speisekammer oder ein Keller am besten. Solltest du beides nicht besitzen, kannst du auch einen Schrank verwenden. Achte einfach darauf, dass dieser nicht in einem feuchten Raum steht.
Aus Erfahrung kann ich dir auch nur empfehlen, dass du immer das Abpackdatum auf die Behälter schreibst. Außerdem solltest du beim geringsten Anzeichen von Schimmelbefall den kompletten Inhalt einer Verpackung entsorgen. Wenn du zu kurz dörrst, dann kann Feuchtigkeit erhalten bleiben und Schimmel entstehen. Berücksichtige dies einfach beim nächsten Mal.
Zudem solltest du auch immer beachten, dass nur kühle Lebensmittel verpackt werden dürfen. Heiße Lebensmittel verursachen Kondensation, sodass deine Lebensmittel schimmeln können. Falls du ein Vakuumiergerät hast, kannst du sogar kleine Snackportionen vakuumieren und besonders lange haltbar machen.
Fazit: Dörren im Dörrautomat ist gesund, lecker und praktisch
Ich hoffe, dass meine kleine Anleitung eine Hilfe für dich darstellt und du wirklich gute Ergebnisse erzielst. Meine Empfehlung an dieser Stelle ist, dass du unbedingt ein Dörrautomat verwendest. So gelingen dir mit Abstand die besten Ergebnisse.
Besonders zu Beginn kannst du dich an einfachen Sachen wie Apfelringen, getrockneten Mangos oder Gemüsechips versuchen. Für die Männer ist Beef Jerky wohl das perfekte Trockengut.
Wenn du auch gerne einkochst, dann solltest du dich mal mit der Herstellung einer eigenen Gemüsebrühe befassen. Diese ist nicht nur würziger als handelsübliche Varianten. Vielmehr kannst du auch selbst bestimmen, welche Zutaten du verwendest. Außerdem kannst du so sicher stellen, dass keine Zutaten vorhanden sind, welche nicht einkochbar sind.
Wie sind deine Erfahrungen zum Dörren? Welche Lebensmittel dörrst du regelmäßig und verwendest du hierfür einen Dörrautomat? Lass uns doch gerne an deinen Erfahrungen teilhaben.
hi,
ich bin Heike 56 Jahre alt und hab schon Marmelade, Gemüse,Saft gemacht. Mein Neffe und ich haben über schnellkochtöpfe gesprochen. wie ich weiss kann man sehr viel damit machen. Bin mir noch unsicher welcher schnellkochtopf für mich am besten ist.
Habt ihr Erfahrungen mit Schnellkochtöpfen?
Auch dörren gehört bei mir zum haltbar machen.
Hab mir hier auf der Seite einige Anregungen erhaschen dürfen.
Gruß Heike
da ich in einer Gärtnerei arbeite und wir den rückschnitt wegwerfen,sammel ich alles mögliche,
Pfeffeminze, Thymian usw
wird alles im Dörrautomaten getrocknet,danach zerkleinern und als Kräutermischung verwendet.
Im Moment trockne ich Paprika und mach Pulver daraus.
Es ist so vieles was ich trockne. Kommt alles in Gläser mit Deckel .
Gruß Heike